Schultransport ab Schuljahr 2022/2023

Entscheid

Nach einer umfangreichen Auslegeordnung zum Thema Schultransport in Hergiswil b. W. im Schuljahr 2021/2022 hat der Gemeinderat in Zusammenarbeit mit der Bildungskommission und der Schulleitung entschieden, den vergangenen Behördenentscheidungen in Bezug auf den Schultransport Rechnung zu tragen und die bisherigen Gebiete und Grenzpunkte der Gemeinde weiterhin mit dem Schulbus anzu­fah­ren. Um dies zu gewährleisten wird ein dritter Schulbus nötig, welcher angemietet werden soll. Spätestens nach 5 Jahren wird die Situation wieder neu beurteilt. Man behält sich vor, bei sich stark ändernden Lern­endenzahlen früher zu reagieren.

Ausgangslage

Der Gemeinderat hat im Zusammenhang mit dem genehmigten Budget 2021 im politischen Leistungs­auf­trag festgelegt, dass der Schultransport (Sagenmatt – Steinacher) womöglich ab der 1. Klasse mit dem ÖV erfolgen soll und hat daher einen zusätzlichen Postauto-Kurs bestellt. Im daraus resultierenden Umsetz­ungspapier der Schulleitung vom 10. Juli 2021 wurde festgehalten, dass im aktuellen Schuljahr 2021/2022 eine erste Zwischenevaluation vorgenommen wird und dies zu Optimierungen beim Schultransport füh­ren kann. Als dann bereits zu Beginn des aktuellen Schuljahres von verschiedenen Seiten Hinweise zum Schultransport eingetroffen sind, hat der Gemeinderat die Zwischenevaluation vorgezogen und umge­hend eine Arbeitsgruppe aus Gemeinderat, Bildungskommission und Schulleitung eingesetzt.

Beweggründe

Seit einigen Jahren hat die Anzahl Kinder stetig zugenommen, welche den Weg zur Schule nicht zu Fuss zurücklegen können. Waren es im Schuljahr 2015/2016 noch 42 Lernende, sind es aktuell 62 Lernende aus Kindergarten und Primar, welche auf den Schultransport angewiesen sind. Die Gründe für diese Zunahme sind vielfältig. Unter anderem wurden in den vergangenen Jahren zusätz­liche Grenzpunkte der Gemeinde bedient und andererseits haben die tiefen Schülerzahlen im ehemaligen Schulkreis Sagenmatt, und den damit verbundenen Transport ins Schulhaus Steinacher, zu erhöhter Trans­porttätigkeit geführt. Auch dass die Lernenden jünger zur Schule gehen, hatte Einfluss auf die Schulweg­situation. Die aktuell rund 62 Buskinder konnten mit den bestehenden zwei 19er-Schulbussen nicht mehr zur Zufriedenheit bedient werden. Es mussten zum Teil zwei Routen mit einem Bus gefahren werden und dadurch wurden einzelne Wartezeiten lang und die Mittagszeiten kurz.

Arbeitsgruppe

Die Arbeitsgruppe aus Gemeinderat, Bildungskommission und Schulleitung hat eine vollständige Auslege­ordnung gemacht, u.a.:

  • Der aktuelle Fahrplan, mit allen Wartezeiten und Mittagszeiten, wurde durchleuchtet.
  • Die Entwicklung der Gesamt-Schülerzahlen im Vergleich mit den Zahlen des Schultransports von 2013-2026 wurde analysiert. Im Wissen, dass die Gesamt-Schülerzahlen nur für die nächsten 5 Jahre vorliegen.
  • Eine Umfrage bei Gemeinden aus der Nachbarschaft oder bei Gemeinden mit ähnlichen Voraus­setzungen wurde initiiert und ausgewertet.
  • Es wurden Lösungsvarianten mit der Reduktion des Schultransportangebotes, dem Einbezug des öffentlichen Verkehrs oder mit dem Ausbau der schul- und familienergänzenden Tagestrukturen am Mittag geprüft.

Fazit

Der Gemeinderat hat nach Prüfung der gesamten Faktenlage und nach Rücksprache mit der Controlling­kommission, den Ortsparteien und der Arbeitsgruppe festgelegt, dass…

  • …man den vergangenen Behördenentscheiden betreffend Schultransport Rechnung tragen will und die Grenzpunkte Farnern, Kreuzstiegen, Langhubelegg, St. Joder, Mittler-Waldegg und das Gebiet Nollental auch die nächsten Jahre anfahren wird.
  • …man auf das Schuljahr 2022/2023 einen dritten, kleineren Schulbus anmieten will, um die bisherigen Gebiete und Grenzpunkte bedienen zu können.
  • …man Stand heute in den nächsten 5 Jahren möglichst vielen Kindern ermöglichen möchte, den Mittag zu Hause zu verbringen.
  • …man weiterhin auf die Unterstützung von Eltern-Transporten angewiesen sein wird, um allen Kinder aus der weitläufigen Gemeinde Hergiswil b. W. einen sicheren Schulbesuch zu ermöglichen.
  • …der Schultransport im Talboden ab der 1. Klasse mit dem ÖV absolviert werden soll, sonst rei­chen die vorhandenen Transportkapazitäten nicht aus.
  • …man spätestens im Schuljahr 2026/2027 wieder eine Auslegeordnung machen wird. Man behält sich vor, bei sich stark ändernden Lernendenzahlen früher zu reagieren.
  • …man überzeugt ist, dass damit auch ein pädagogischer Mehrwert entsteht, da der Fahrplan zeitlich weniger eng getaktet ist und die Kinder der Klasse miteinander noch ein paar Minuten auf dem Schulhausareal verbringen können.

Es wird auch mit diesem Entscheid weiterhin Grenzfälle geben. Weiterhin wird es auch Kinder geben, die von der Streckenführung her früher als andere aus dem Haus müssen und später als andere nach Hause kommen. Deshalb sei hier noch einmal auf das tolle Angebot der schul- und familienergänzenden Tages­strukturen hingewiesen. Es gibt einige Betreuungsfamilien, die gerne Kinder am Mittag in ihre Obhut neh­men.

Der Gemeinderat fällt diesen Entscheid im Bewusstsein, mit der Anmietung eines dritten Schulbusses an die Grenzen des finanziell vertretbaren zu gehen. Die Kosten des Schultransports sind bereits in den letzten Jahren stetig gestiegen. Sollte das Anfahren der bisherigen Gebiete und Grenzpunkte aber mit drei Routen nicht ausreichen, wird man nicht darumkommen, das Angebot zu kürzen und auf den Ausbau der Tagesstrukturen zu setzen, insbesondere am Mittag.

An dieser Stelle sei allen Busfahrerinnen und Busfahrern sowie allen Eltern gedankt, die tagtäglich mithel­fen, dass die Lernenden in Hergiswil b. W. sicher die Schule besuchen können.